Der Behaim-Globus und die Goldene Bulle – bisher hatte Nürnberg zwei UNESCO Weltdokumentenerben. Doch nun hat die UNESCO 17 Sammlungen von Zeichnungen, Gemälden und Schriften von Kindern und Jugendlichen aufgenommen – darunter eine Sammlung aus dem Schulmuseum Nürnberg. Die Bilder haben die Kinder zwischen den beiden Weltkriegen an der Volksschule Stein bei Nürnberg gemalt.
Jahrzehntelang waren diese Bilder versteckt. Als Leiter des Schulmuseums Nürnberg gehört Dr. Mathias Rösch zu denjenigen, die die Schätze der Friedrich-Alexander-Universität betreuen, pflegen und erweitern. Dazu zählen eben auch diese historischen Kinderzeichnungen, die zwischen 1924 und 1929 entstanden sind.
Gemalt wurden sie von Schülern zwischen der 4. und der 8.Klasse. Ein Konzept des Reformpädagogen Wilhelm Daiber. Er wollte, dass sich seine Schüler beim Zeichnen von ihrem strengen Alltag erholen können. Daiber wollte seine Schüler beim Zeichnen nicht verbessern oder kritisieren. Stattdessen wollte er die Kreativität der Kinder unterstützen.
Für Mathias Rösch zeigt die Auszeichnung als UNESCO Weltdokumentenerbe, wie wertvoll die alten Bilder von Schülern sind. Aktuell arbeitet er an einer Ausstellung der Kinderzeichnungen. Ab Herbst dieses Jahres werden die Bilder voraussichtlich öffentlich zugänglich sein.