In Bayern gibt es laut Landwirtschaftsministerium aktuell 11.800 Betriebe, die schon ökologisch arbeiten – etwa 14 Prozent. Bis 2030 wird der Freistaat trotz einer Initiative der Staatsregierung dieses Ziel wohl verfehlen. Als Gründe geben Betroffene oft hohe Ausgaben und geringere Effizienz an. In Heroldsberg hat ein Milchbetrieb den Schritt dennoch gewagt.
Johannes Rohlederer aus Heroldsberg ist Biobauer. Seinen Betrieb mit etwa 100 Kühen hat er vor drei Jahren auf ökologische Landwirtschaft umgestellt – zwei Jahre lang. Für den Landwirt eine Gewissensentscheidung. Den Schritt den Betrieb umzustellen, scheuen viele seiner Kolleginnen und Kollegen, sagt er. Der Investitionsdruck sei zu hoch – die Förderungen und die Wertschätzung für die Produkte seien zu niedrig. Außerdem sei die ökologische Landwirtschaft für viele Bäuerinnen und Bauern nicht wirtschaftlich.
Dennoch will der Freistaat Betriebe dazu bringen, auf ökologische Landwirtschaft umzustellen. Denn bis 2030 sollen 30% aller Betriebe ökologisch sein – aktuell sind es nicht einmal die Hälfte. Staatsministerin Michaela Kaniber steht dennoch zu dem Ziel – aber ohne Zwang. Der Bayerische Bauernverband empfindet eine Quote als zu unflexibel. Sie wünschen sich eine für Betreibe verträgliche Lösung. Seit Anfang 2025 hätten sogar drei Milchbetriebe die Rückkehr zur konventionellen Landwirtschaft begonnen. Für Johannes Rohlederer keine Option. Für Johannes Rohlederer ist die ökologische Landwirtschaft kein Verlustgeschäft – trotz des höheren Aufwands. Er wünscht sich aber, dass sich Politik und Gesellschaft stärker für ökologische Landwirtschaft einsetzen. So könnten für alle Beteiligten von ökologischer Landwirtschaft.