Nachhaltiger Leben – das machen immer mehr Mittelfränkinnen und Mittelfranken in ihrem Alltag. Ein Forschungsteam aus dem niederländischen Delft will jetzt auch Bestattungen ökologischer machen – mit Särge aus Pilzen und Hanf. Kosten sollen die neuen Särge so wie klassische Holzsärge. Bestattungsunternehmen in der Region wollen den Trend nach Mittelfranken bringen.
Wie soll eine passende Bestattung aussehen. Die Frage kann auf viele Mittelfränkinnen und Mittelfranken zukommen. Seebestattungen, eine Urne oder traditionell in einem Sarg: Möglichkeiten gibt es viele. Allerdings: Ressourcen wie Holz und Metall sind endlich. Außerdem ist das Material biologisch nur schwer abbaubar. In Fürth versuchen Bestattungsfirmen deshalb umzudenken. Luis Bauer ist seit 2020 Bestatter in Fürth. Als Thanatopraktiker bereitet er die Verstorbenen auf die Beerdigung vor. Auf den neuen Trend ist er auf einer Berufsmesse aufmerksam geworden. Der Trend aus den Niederlanden überzeugt den Bestatter.
In Bauers Unternehmen haben sich bereits Angehörige für die Särge interessiert. Ein Pilzsarg kostet etwa so viel wie die Holzvariante zwischen 1000 und 1500 Euro. Aber es gibt noch Herausforderungen. Laut der Friedhofsverwaltung der Stadt Nürnberg gäbe es für Pilzsärge noch kein passendes EU-Zertifikat. Es hänge auch von den jeweiligen Friedhofssatzungen ab, ob Pilzsärge möglich seien. In Nürnberg gäbe es bereits Interesse. Grundsätzlich lasse dort die Satzung Pilzsärge zu. Luis Bauer will auf Friedhöfe in der Region bei diesem Thema zugehen. So könnten auch in Mittelfranken Menschen eine nachhaltige letzte Ruhestätte finden.