Wann haben Sie zuletzt ein Passbild gebraucht? Bislang konnte man die in klassischen Automaten machen. Wer es professioneller wollte, der ging ins Fotostudio. Das könnte sich in Zukunft ändern. Denn ab 01. Mai sollen Ämter nur noch digitale Fotos für Ausweise akzeptieren. Für viele Fotostudios sind Passbilder jedoch die Haupteinnahmequelle.
Marijana Bachert ist Geschäftsführerin in Deutschlands ältestem Fotogeschäft von 1891. Aktuell ist sie für zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich. Sorgen hat die 45-Jährige um das Nachfolgegeschäft. Denn ihr Fotostudio macht derzeit etwa 600 Passbilder im Monat. Um weiterhin mit Passbildern Geld zu verdienen, hat sich das Geschäft zertifiziert. So übermittelt die Fotografin die Bilder über eine Cloud an die Ämter.
Jeder oder Jede muss nun einen QR-Code beim Amt vorlegen. Die Änderung ist bei der Bevölkerung aber noch nicht angekommen. Denn die Bundesdruckerei stattet die Ämter der Stadt gerade sukzessive mit neun Fotoautomaten aus.
Die Fotografin macht sich Sorgen, dass Nürnbergerinnen und Nürnberger auf günstigere Alternativen wie Automaten zurückgreifen. Trotzdem hofft die Geschäftsführerin, dass die Nachfrage nach professionellen Bildern nicht abnimmt. Die neue Technologie laufe in ihrem Fotostudio bisher reibungslos und sicher. Die Automaten im Amt haben zwar eine höhere Auflösung als bisher. Auf besondere Bedürfnisse können Fotostudios wie das von Marijana Bachert dennoch besser eingehen.