Fr., 04.04.2025 , 15:27 Uhr

Praxistage Leerstand gestalten: Schweinsdorf und Dombühl sind Best Practices

Knapp zwei Millionen Wohnungen wurden 2022 in Deutschland nicht genutzt. Ein Kampf zwischen Wohnungsnot in Ballungsräumen und Leerstand in strukturschwachen Gebieten. Angebot und Nachfrage driften vor allem in ländlichen Regionen häufig auseinander. Es braucht spezielle Strategien, um betroffene Kommunen attraktiver zu machen. Best Practices einer Leerstandsaktivierung sind die zwei mittelfränkischen Gemeinden Neusitz und Dombühl. 

Dorfgemeinschaftshaus als neuer Begegnungsort in Schweinsdorf

Eine 30-köpfige Gruppe aus ganz Deutschland kommt gerade in Schweinsdorf an. Ihre Mission: Sehen und erfahren, wie ländliche Regionen mit Leerstand umgehen. Der Ort in der Gemeinde Neusitz im Landkreis Ansbach arbeitet seit 15 Jahren daran, leerstehende Gebäude wieder nutzbar zu machen. Bürgermeister Manuel Döhler nimmt die Gruppe in Empfang. Insgesamt 20 Gebäude wurden in der Gemeinde schon wiederbelebt. Ein weiteres Projekt in Neusitz: Eine ehemalige TÜV-Prüfstelle ist jetzt ein Dorfladen. Auch den darf die Gruppe besichtigen. Die Exkursion hat der Verein Agrarsoziale Gesellschaft gemeinsam mit dem Landratsamt Ansbach organisiert. Das Ziel: Lust und Motivation wecken in der eigenen Heimat tätig zu werden. 

Dombühls neues Bahnhofsareal belebt die Gemeinde

Für die Reisegruppe geht es weiter nach Dombühl. Dort erwartet sie Bürgermeister Jürgen Geier. Die ebenfalls im Landkreis Ansbach ansässige Marktgemeinde hat das ehemalige Bahnhofsgebäude aufgekauft und ein Dorfcafé darin eröffnet. Für kleine Dörfer und Gemeinden sind die Maßnahmen zur Leerstandsaktivierung ein teures Pflaster. Ohne entsprechende Förderung des Amts für ländliche Entwicklung wären auch die Projekte in Dombühl und Schweinsdorf nicht umsetzbar gewesen.

Praxistage als Inspiration für andere Kommunen

Neben Finanzierungsmöglichkeiten braucht es aber auch Ideen und Engagement. Für die Teilnehmenden war die Exkursion dahingehend eine Bereicherung. Die Ortsansässigen der beiden Gemeinden nehmen die Projekte gut an. Schweinsdorf kann sogar steigende Einwohnerzahlen verbuchen. Nach einer Pause im Dombühler Café geht es für die 30-köpfige Gruppe weiter nach Feuchtwangen. Der letzte Ort der Exkursion. Mit einer guten Portion Inspiration können sie dann nach Hause fahren und ihrer Heimat den Leerstand bekämpfen. 

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