Gestern Vormittag haben sich mehrere Aktivisten und Aktivistinnen der Gruppe Animal Rebellion an das Paviangehege gekettet. Mit der Aktion wollen sie gegen die geplante Tötung von 20 Guinea-Pavianen protestieren. Der Tiergarten plant, die Gruppe aus Platzgründen zu verkleinern. Das Thema sorgt bereits seit längerem für Diskussionen. Die Tierschützer fordern einen Zuchtstopp und sehen in der Tötung eine gefährliche Entwicklung für den Tierschutz.
Emilia Schüler Pressesprecherin Animal Rebellion im Interview:“Bisher ist es Zoos nicht erlaubt Primaten zu töten, um sie an andere eingesperrte Zootiere zu verfüttern Und die geplante Pavian Tötung hier könnte einen Präzedenzfall schaffen, der das dann eben auch zu anderen Zoos ermöglicht. Das ist eine Grenzüberschreitung, die wir auf jeden Fall verhindern wollen, mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, weil das ein wahnsinniger Rückschritt wäre für den Tierschutz in Deutschland.“
Der Tiergarten verteidigt die Maßnahme mit Platzproblemen. In einem offiziellen Statement, das uns vorliegt, betont er:
Tiergarten Nürnberg: „Gewaltfreier Protest ist für uns grundsätzlich in Ordnung. Wir bedauern allerdings, dass die Aktivisten unsere Argumente ignorieren.“
Gegen Abend lösten die Protestierenden ihre Ketten freiwillig. Alle sechs Beteiligten erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs und möglicher Verstöße gegen das Versammlungsrecht. Für Samstag ist eine weitere Demo angekündigt.