Nürnberg war einst eine Fahrradhochburg. Namenhafte Radhersteller wie Triumph, Hercules oder Victoria sind eng mit der Industriehistorie der Stadt Verbunden. Dazu passend entstand 1903 am Reicheldorfer Keller eine Radrennbahn, die lange Zeit viele Sportbegeistere anzog. Für das seit einigen Jahren ungenutzte Gelände, begann die Stadt 2018 dann die Planung eines Wohnquatiers, welche eine große Diskussion über das Fortbestehen der Radrennbahn auslöste.
Die noch bestehende 400m Beton-Radrennbahn am Reichelsdorfer Keller ist die letzte ihrer Art in Deutschland. Doch wie lange sie noch stehen bleibt, ist ungewiss denn die Stadt Nürnberg plant die Errichtung eines neuen Wohnquatiers auf dem Gelände. Mehrere Verbände und auch der Bund Naturschutz möchten das Areal erhalten. Für den BUND spielt dabei der ökologische Wert des Geländes eine wichtige Rolle.
Die Stadt Nürnberg äußerte sich auf Anfragen von Franken Fernsehen zu der Geplanten Bebauung wie folgt:
„Ziel ist es, die weiterentwickelte Planung mit der Abwägung der unterschiedlichsten Belange unter anderem aus Naturschutz, Denkmalschutz und dringendem Wohnbedarf dem Stadtrat zeitnah zur Billigung vorzulegen. Anschließend besteht der im Recht sogenannten „Öffentlichen Auslegung zum Bebauungsplan“ erneut die Möglichkeit der Bürger und Bürgerinnen zu Äußerungen gegenüber der Planung.“ – Peter Faßbender, Stadtplanungsamt der Stadt Nürnberg
Auch wurde von Seiten der Stadt nochmal auf die im Bebauungsplan-Verfahren durchgeführte „Frühzeitigen Bürgerbeteiligung“ vom 28.03.2019 verwiesen. Mittlerweile gibt es aber auch ein Denkmalschutzanspruch, der gegen die Neubebauung spricht.
Ob die Stadt den Natur- und Denkmalschutz der Radrennbahn nachkommen wird, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist, dass mehr Wohnraum benötigt wird, aber auch mehr Grünflächen zur Stadt-Abkühlung sind wichtig.