Sie sind süß, flauschig und klein: Eichhörnchen. Allein in Nürnberg wurden im vergangenen Jahr rund 1.500 Sichtungen gemeldet. Doch immer häufiger geraten die Tiere beim Überqueren von Straßen unter die Räder. Um dem entgegenzuwirken, eröffnet heute in Nürnberg die erste Eichhörnchen-Brücke, die den Tieren einen sicheren Übergang ermöglichen soll.
Es handelt sich um ein Vorzeigeprojekt vom Bund Naturschutz Nürnberg. Die Eichhörnchen Brücke. Sie besteht aus einem ausrangierten Sportseil, ist knapp 19 Meter lang und etwa 10 Zentimeter breit. Vorbilder hierfür gibt es bereits in Städten wie Augsburg, Regensburg und Fürth. Heute wird das Seil an der Eichendorffstraße gespannt. Für den Baumpfleger Julian Busch ist es nicht das erste Projekt dieser Art.
Im vergangenen Jahr wurden über die App des Bund Naturschutz allein in Nürnberg knapp 50 überfahrene Eichhörnchen gemeldet – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Besonders in der Eichendorffstraße Straße seien laut Anwohnern viele tote Tiere gefunden worden. Damit die Zahl sinkt, kommt hier die erste Brücke für rund 2.000 bis 3.000 Euro hin.
Nach fast einer Stunde Vorbereitung ist es so weit: Die Brücke wird angezogen. Nicht nur Eichhörnchen, auch Siebenschläfer nutzen solche Übergänge. Angelockt werden sie mit Nüssen, und eine Wildkamera dokumentiert ihre Wege. Bis sich die ersten Tiere zeigen, kann es jedoch etwas dauern. Doch Klaus-Peter Murawski bleibt optimistisch.
Weitere Eichhörnchen-Brücken in Nürnberg sind bereits in Planung. Wo genau sie installiert werden, steht noch nicht fest. Um die regelmäßige Instandhaltung kümmert sich der Bund Naturschutz. Bald könnte das erste Eichhörnchen zeigen, wie lebenswichtig ein einziges Seil sein kann.