Der Schwimmbad-Mangel in Bayern ist ein bekanntes Phänomen. Umso größer war 2015 also die Freude, als das Langwasserbad in Nürnberg eingeweiht wurde. Der Schwimmtempel, der vor allem für Vereine und Leistungssportler bzw. -sportlerinnen perfekte Trainingsbedingungen bieten sollte, macht jedoch seit Beginn an immer wieder negative Schlagzeilen. Mehrfach ist uns in den vergangenen Monaten zu Ohren gekommen, dass das Schwimmtraining wegen diverser Mängel nur bedingt stattfinden kann.
Vor acht Jahren wurde das Langwasserbad feierlich eröffnet: Über 32 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, das Schwimmerbecken mit Hubwänden wurde als Besonderheit in Bayern gerühmt. Der Luxus war jedoch nur von kurzer Dauer. Die Hubvorrichtung hat schon im Eröffnungsjahr nicht richtig funktioniert. Das ist aber nicht das einzige Problem. Behindert wird der Schwimmbetrieb aber aktuell nicht, denn das Bad befindet sich in der Sommerpause. Über so große Mängel nach verhältnismäßig kurzer Zeit hat sich der ein oder andere Badegast vermutlich schon gewundert, für Matthias Bach war das aber keine große Überraschung. Bei einer intensiven Nutzung mit bis zu 1.000 Gästen pro Tag zähle das zum Verschleiß.
Nur im Langwasserbad haben Vereine die Möglichkeit, alleine ein Springtraining zu betreiben. Die Reparaturkosten des Hubbodens können noch nicht fest genannt werden, sie liegen laut Bach aber vermutlich im mittleren fünfstelligen Bereich. Nicht nur an den Becken wird momentan gewerkelt, sondern auch an der Decke. Der Austausch der Deckenplatten findet bewusst in der Sommerpause statt, da das Wasser dafür abgelassen sein muss. Bei der Wiedereröffnung soll alles funktionstüchtig sein. Das verspricht uns zumindest heute der Geschäftsführer. So bleibt für Badegäste zu hoffen, dass die nächsten Verschleißerscheinungen länger auf sich warten lassen als bisher.