Jetzt mal ehrlich: Wie oft haben Sie sich schon geärgert, weil Bus oder Bahn zu spät kommen? Noch ärgerlicher ist es allerdings, wenn gar keine Bahn fährt. Und das kann nicht nur der Fall sein, wenn mal wieder die Lokführer streiken. Im öffentlichen Nahverkehr herrscht nämlich akuter Fahrermangel, auch in Nürnberg. Deshalb hat sich die VAG im vergangenen Jahr ein besonderes Konzept ausgedacht. Studierende werden dabei zu Straßenbahnfahrern.
Daniel studiert Berufsschullehramt und ist angehender Straßenbahnfahrer. 30 Tage dauert die Ausbildung für Studierende. Theorie gehört genauso dazu wie die Praxis – die wird aber zunächst im Simulator erprobt.
Für die VAG ein neues Konzept, das Ausbildungsleiter Harald Ruben jetzt umsetzt. Auch, um dem Personalmangel entgegenzuwirken.
Aus 36 Bewerbungen wurden fünf ausgewählt. Nicht nur der Spaß ist für die Straßenbahn-Anwärter ein Argument, den ungewöhnlichen Nebenjob anzunehmen. Neben dem Bedienen von vier unterschiedlichen Straßenbahntypen stehen auch Regelwerke und Streckenkenntnisse auf dem Ausbildungsplan. Die fünf angehenden Straßenbahnfahrer haben die Ausbildung bereits absolviert – es fehlt nur noch die Abschlussprüfung. Für Daniel ist der Nebenjob immer noch genau die richtige Wahl.
Bereits nächste Woche – nach bestandener Prüfung – dürfen Daniel und seine Kollegen dann Schichten im regulären Fahrdienst übernehmen. Für die erste Zeit noch unter Aufsicht eines Fahrlehrers.