Rund 4.000 Einwohner leben im mittelfränkischen Ellingen. Wenige würden hier wohl ein prunkvolles Barockschloss vermuten. Doch mit über 500 Fenstern, einem eineinviertel Tonnen schweren Kronleuchter und einer eigenen Schlosskirche ist der ehemalige Residenzsitz des Deutschen Ordens auch heute noch ein beeindruckendes Wahrzeichen Frankens.

Prunk, Pracht und barocke Eleganz. Das Residenzschloss Ellingen ist noch heute das Zentrum des kleinen mittelfränkischen Ortes. Seit 1216 gehörte Ellingen dem Deutschen Orden – bis 1789 war das Schloss sogar die Residenz des Ordens. 

Unter Napoleon wurde der Deutsche Orden fast vollständig aufgelöst. Das Schloss fiel in die Hände des Königreichs Bayern. König Max I. Joseph übergab die Residenz 1815 an den Fürsten Wrede. Seither hängt im Ballsaal auch der imposante Leuchter: 120 Kerzen und über eine Tonne schwer. 

Zum Residenzschloss gehören auch ein weitläufiger Innenhof und eine Schlosskirche. Im Kern ist die Kirche ein gotischer Sandsteinbau. Gegenüber von Ordensrittern und Fürsten saß damals ein Henker. Das Zeichen dahinter: Auch sie sind sterblich. Nachkommen des Fürsten Wrede verkauften das Schloss an Bayern – seither kümmert sich die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen um die Residenz. 

Seit 1953 ist das Residenzschloss ein Museum. Besichtigungen im Rahmen einer Führung gibt es fast das ganze Jahr über.