Erst sorgten die Schlagzeilen, dass die Luftqualität in Bad Windsheim so schlecht wie in Peking sei, für Wirbel. Jetzt herrscht dort schon wieder dicke Luft: Diesmal geht es aber nicht um die Feinstaubbelastung durch Ruß, sondern um Grobstaubbelastung durch eine anliegende Eisengießerei.
Leben im Paradies: Das sieht für Christian Schmitt allerdings ganz anders aus. Der Vater von 2 Kindern lebt seit 2016 im Bad Windsheimer Ortsteil Kühnsheim und kämpft seit dem mit Grobstaubpartikeln. Er ist davon überzeugt, sein Nachbar, die Eisengießerei, ist schuld.
Außerdem brisant: Für den Erhalt des Heilbad Prädikates müssen alle 10 Jahre Messungen vom Deutschen Wetterdienst durchgeführt werden. Laut Schmitt sei eine der Messstationen im Endeffekt aber nicht da platziert worden, wo sie hätte sein sollen. Der Deutsche Wetterdienst äußert sich dazu nicht und verweist ans Bayerische Staatministerium des Inneren. Das Landratsamt Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim geht ebenfalls nicht auf die Frage der Umplatzierung ein. Während die Feinstaubbelastung für das Badprädikat gemessen wird, finden gleichzeitig außerdem Messungen der Grobstaubbelastung statt.
Bei der Staubdepositionsmessung befinden sich zwei von insgesamt fünf Messorten direkt am Mühlweg, somit im unmittelbaren Umgriff des betreffenden Betriebes. Ein erstes Zwischenergebnis für die ersten drei Monate zeigt keine Anhaltspunkte für Grenzwertüberschreitungen bei Staub und Staubinhaltsstoffen, der Grenzwert für Staub wird nur in geringem Umfang ausgeschöpft.
Aussagen wie diese kennt Schmitt schon zuhauf. Ein emotionales Thema: Christian Schmitt wird die Luft im Kampf um den Grobstaub trotzdem noch nicht so schnell ausgehen.