Das sommerliche Wetter wurde gestern jäh unterbrochen von heftigen Gewittern in Bayern. Auch Mittelfranken war stark betroffen, sie haben es ja gemerkt. Auch der Kirchentag musste sein Programm unterbrechen. Betroffen waren aber nur eher kleinere Veranstaltungen am Nachmittag. Die Gemeinschaftsunterkünfte wurden früher geöffnet, damit die durchnässten Menschen sich umziehen konnten. Für die Camper wurde eine Notunterkunft in einer Schule geöffnet – falls die Zelte durch den Starkregen zu nass waren. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.
Starkregen und Hagel verwüsteten nicht nur die Erdbeeren wie hier in einem Garten in Schwabach. Ab ca. 15:30 lag die Gewitterzelle über Nürnberg. Der Schwerpunkt hier laut Feuerwehr im Nordwesten der Stadt. Boxdorf und Großgründlach waren besonders schwer betroffen. Allein in diesem Bereich musste die Feuerwehr 150 Einsätze fahren.
Insgesamt gingen bis 18 Uhr über 550 Notrufe ein. Meist typische Unwettereinsätze wie vollgelaufene Keller, Tiefgaragen und Unterführungen. Aber auch zahlreiche Brandmeldeanlagen schlugen Alarm nach einem Blitzeinschlag – diese verliefen laut Feuerwehr aber glimpflich.
Besonders tragisch verlief das Unwetter für eine Familie bei einer Wanderung in Weißenohe, 30 Kilometer von Nürnberg entfernt, in der fränkischen Schweiz. Sie wurden von einem herabstürzenden Ast getroffen, die vierjährige Tochter und der achtjährige Sohn wurden dabei schwer verletzt. Sie wurden mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Dort ist der Junge zwischenzeitlich verstorben.
In Nürnberg kam es durch die Unwetter zu keinen Personenschäden, zur Höhe der Sachschäden kann die Feuerwehr keine Angaben machen. Gegen 22 Uhr konnte die Berufsfeuerwehr zum Normalbetrieb zurückkehren.