Der Nürnberger Hauptbahnhof ist ein heißes Pflaster – nicht nur in Nürnberg. Sonder auch deutschlandweit gilt er als einer der gefährlichsten Bahnhöfe. Über 545 Gewaltdelikte registrierte die Bundespolizei im Jahr 2024. Das klingt und ist auch viel. Aber die Situation hat sich in den vergangenen Jahren verbessert.
Die Nacht-Schicht der Bundespolizisten Elena und Christopher beginnt am Samstagabend um 18:30 Uhr. Der Hauptbahnhof in Nürnberg zählt mit über 2.500 Straftaten im Jahr 2024 zu den gefährlichsten Bahnhöfen der Republik. Im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um rund 3,4 Prozent. In diesem Jahr – gewertet wird der Zeitraum bis August – liegt der Rückgang der Straftaten sogar bei über elf Prozent.
Der Grund für die zahlreichen Delikte, die sich vor allem auf Diebstählen und Körperverletzungen beschränken, liegt vor allem am breiten Angebot innerhalb des Bahnhofs. Reisende bekommen davon eher selten etwas mit.
Für Elena und Christopher gehören auch illegale Drogengeschäfte zum Alltag. Sie kennen die auffälligen Personen, die sich vor allem an den Ausgängen aufhalten. Hier endet zwar der Direktionsbereich der Bundespolizei, aber nicht die Arbeit. Gemeinsam mit der Polizei Mittelfranken ermitteln sie schon kurz nach 19:00 Uhr bei einer Schlägerei in der Nähe des Südausgangs. Sie führen die Beteiligten auf die Wache, wo das Duo auch das Videomaterial sichtet.
Je später die Stunde desto leerer wird der Bahnhof. Doch Entspannung bedeutet das auf keinen Fall.
Kurz nach Mitternacht kommt es in einem Fast-Food-Restaurant zur Prügelei, bei der Christopher und Elena zunächst alles unter Kontrolle zu haben scheinen. Plötzlich eskaliert die Situation. Für die beiden ist dann erst Halbzeit bei der Nachtschicht. Sexuelle Belästigung, beidseitige Körperverletzung, Pinkeln an die Außenfassade, Diebstahl. Für Elena und Christopher eine ganz normale Nachtschicht eben.