Mi., 17.09.2025 , 17:38 Uhr

Sinkender Absatz, Arbeitskräftemangel, Klima: Wie geht es Mittelfrankens Weingütern

Herbstzeit ist auch in Mittelfranken Weinlesezeit. Nach dem schlechten Wetter in den letzten Jahren schauen die Weingüter aus der Region zuversichtlicher auf den neuen Jahrgang. Dennoch: Laut der bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau hat sich die Zahl der Betriebe in den letzten zwanzig Jahren halbiert – auf etwa 2800. Arbeitskräftemangel, Preiskampf und der Klimawandel setzen den heimischen Weingütern zu. Wir haben deshalb einen Winzer aus Krassolzheim begleitet.  

Winzer in zweiter Generation

Stefan Düll ist seit 2020 Winzer an der mittelfränkischen Bocksbeutelstrasse. In zweiter Generation arbeitet der 37-Jährige im Familienbetrieb mit. Seit 10 Tagen erntet er die Trauben mit seiner Familie und Freunden in seinen drei Hektar Weinberg.  Heute ist erst einmal der Müller-Thurgau dran. Stefan Düll baut zehn Weiße und fünf rote Weine an. Außerdem ist er einer von fünf Winzern im Ort, die ihre Weine noch selbst ausbauen, statt die Reben zu verkaufen. Früher hat er aus seinen Trauben etwa 40.000 Flaschen pro Jahrgang keltern können – aktuell sind es knapp die Hälfte. Die Gründe sind Trockenheit, fallende Nachfrage und der Preiskampf – aber nicht nur das.  

2025 wird ein guter Jahrgang

Den Arbeitskräftemangel spüre der frühere Schreiner nicht, sagt er. Die angebaute Menge können Familie und Freunde aktuell gut bewältigen. In seinem Ort haben alle Winzer derzeit keine Nachwuchssorgen. Bei vielen befreundeten Betrieben sei das anders.  Mit seinem Team geht es nach dem Müller-Thurgau in die Rotweinberge. Der Klimawandel mache es dem Rotwein einfacher in Franken Fuß zu fassen. Der klassische Frankenwein werde aber dennoch ein Weißwein bleiben. Wenn die Tonnen voll sind, dann fährt Stefan Düll die Ernte ein. So kann aus den Trauben der neue Jahrgang 2025 werden. Jetzt muss der Wein bis Januar gären, reifen und liegen. Im März kann der neue Jahrgang dann in den Verkauf gehen. Die Preise werden wahrscheinlich zwischen Fünf und zehn Euro pro Liter konstant bleiben. 

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