Vor 100 Jahren hat der Hamburger Theologe Johann Hinrich Wichern in Altdorf ein Zentrum für Menschen mit Beeinträchtigung gegründet. Daraus ist die Rummelsberger Diakonie in Schwarzenbruck entstanden. Seit 2010 sind die Klinken dort in der Trägerschaft einer Betreiberfirma. Seit 2023 baut der Konzern eine neue Spezialklinik mit 158 Betten – zum Beispiel für die Behandlung von Querschnittslähmung. Jetzt wurde für das Gebäude “Wichern 3.0” Richtfest gefeiert.
Im Mittelalter sollte ein Richtspruch den Bewohnerinnen und Bewohnern des neuen Hauses Glück und Gesundheit bringen. Ab 2027 möchte die Beschäftigten des neuen Krankhausgebäudes in Schwarzenbruck für ihre Patientinnen und Patienten genau das leisten. Doch bis dahin noch einiges zu tun. In den kommenden 14 Monaten soll hier eine Spezialklinik mit mindestens acht Operationssälen entstehen – als Ersatz für das bisherige Gebäude. Außerdem reicht Anzahl der Belegbetten für die Patientenzahlen nicht aus. Denn seit 2017 hat sich Patientenzahl um 44% gesteigert.
Dass Kliniken in der Region expandieren, ist dennoch eine Ausnahme. Viele der regionalen Krankenhäuser wie Schwabach, Neuendettelsau, Rothenburg oder Dinkelsbühl stehen kurz vor dem Aus. Grund für die Entwicklung sind unter anderem Fachkräftemangel und Betriebskosten. Zum Teil auch verursacht durch die Krankenhausreform. Statt der bisherigen Flächenmedizin sollen Patientinnen und Patienten in Expertenzentren von Fachärzten behandelt werden. Der Freistaat Bayern fördert den Bau mit 93 Millionen Euro. Insgesamt soll das “Wichern 3.0” 140 Millionen Euro kosten. Wenn alles nach Plan läuft, kann der Richtspruch ab Anfang des Jahres 2027 den Patientinnen und Patienten in Rummelsberg Glück und Gesundheit bringen.