Fünf bis sieben Zentimeter und 20 Gramm: Das sind die Maße von Nürnbergs kulinarisches Aushängeschild – der Bratwurst. Seit über 20 Jahren ist die Wurst von der Europäischen Union geschützt – die Geschichte der Speise ist mindestens 700 Jahre alt. Der Verein Geschichte für Alle hat ihr jetzt einen Rundgang gewidmet.
Die Nürnberger Bratwurst ist beliebt und vielseitig. Etwa eine Milliarde Nürnberger werden aktuell jährlich hergestellt. Tahira Murgozovic brät und verkauft die Spezialität gefühlt schon ihr ganzes Leben, wie sie selbst sagt – mindestens aber 17 Jahre. Die Tradition des Straßenverkaufs geht sogar noch weiter zurück.
Im Bratwurstmuseum der Stadt erzählt Björn Becker, wie sich der Verkauf der Speise gewandelt hat. Das Bratwurstmuseum ist auch der Start für den Stadtrundgang. Andreas Krätzer zeigt die wichtigsten Schauplätze der Bratwurstgeschichte in der Altstadt. Erste Station ist der Ort der wahrscheinlich ältesten Garküche der Stadt – dem Bratwurstglöcklein. Im Zweiten Weltkrieg ist es zwar zerstört worden – seine Faszination wirkt aber bis heute weiter. Sogar der Autor des Buches Dracula Bram Stoker soll sich hier mehrmals gestärkt haben. Nur eine der vielen Geschichten rund um die berühmte Speise, die auch heute noch Menschen aus aller Welt fasziniert.
Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Rundgangs darf auch eine Kostprobe auf der Führung nicht fehlen – bei einer der traditionsreichen Gaststätten der Stadt. Dann geht es zum Hauptmarkt. Hier beginnt die Erfolgsgeschichte der Nürnberger im Mittelalter.
In Nürnberg und darüber hinaus. Allein Tahira Murgozovic verkauft an guten Tagen bis zu 500 Stück. Produziert werden dürfen sie nur in der Noris, das ist gesetzliche festgelegt. Auch Größe und Gewicht sind festgelegt. Das macht die kleine Köstlichkeit besonders.