Sexarbeit – ein Berufsfeld, das oft von Vorurteilen und Klischees geprägt ist. Deshalb bietet die Wanderausstellung “Sex-Workers. Das ganze normale Leben” exklusive Einblicke in den Alltag von Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern. Die Bilder stammen vom Hamburger Fotografen Tim Oehler und haben ihren Weg nach Nürnberg gefunden.
Leuchtende Bilder mit einem dezent erotischen Reiz. Die Akteure sind hübsch und wirken verführerisch. Doch der Fokus liegt nicht auf der Erotikfotografie – noch dem Elend vieler Reportagefotos aus diesem Milieu. Tim Oehler porträtiert eine Lebensrealität jenseits von Stigmatisierung. Eine Ausstellung in Paris hatte ihn auf die Idee gebracht.
Zu sehen sind die Bilder in Nürnberg vom 19.02 bis zum 27.02. Die Ausstellung funktioniert in Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Verein Kassandra e.V. Seit Jahrzehnten setzt sich der Verein für die Entstigmatisierung und soziale Akzeptanz von Sexarbeitenden ein. Vorsitzender Konstantin Dellbrügge ist selbst Sexarbeiter.
Die gleichen Hände, die eben noch über nackte Haut geglitten sind, greifen nun beherzt in den Kuchenteig. Ein Leben, das selten sichtbar wird und noch seltener in den öffentlichen Diskussionen eine Stimme erhält. Anita ist seit drei Jahrzehnten in der Sexarbeit tätig.
Die gesellschaftliche Stigmatisierung schmerzt Anita. Die Ausstellung zeigt: Auch 2025 ist noch viel Aufklärungsarbeit notwendig. Den Satz „Urteile nicht über ein Leben, das Du nicht selbst gelebt hast“, stellt Tim Oehler seiner Ausstellung deshalb voran.