Mo., 24.03.2025 , 16:56 Uhr

Strafverfahren häufen sich: Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth an Belastungsgrenze

Etwa eine Million Strafverfahren sind in Deutschland aktuell unerledigt, im Staatsdienst fehlen rund 2.000 Juristen und bei der Polizei 50.000 Beamte. Laut dem Deutschen Richterbund ist somit die Zahl der unerledigten Fälle seit 2021 um fast 30 Prozentpunkte gestiegen. Die Konsequenzen: Mehr als 60 Verdächtige mussten wegen zu langer Verfahren schon freigelassen werden. Diese Überlastung der Justiz macht sich auch bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth bemerkbar.  

Aktuell gibt es ca. 72.000 unerledigte Fälle

Hier in den Büros der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth stapeln sich die Aktenberge. Aktuell gibt es ca. 72.000 unerledigte Fälle. Ein Anstieg um etwa 10 Prozent seit 2020. Eine Überlastung die sich laut Oberstaatsanwältin Heike Klotzbücher hauptsächlich auf die Mitarbeitenden auswirkt. Deshalb musste hier bisher noch kein Strafverfahren aufgrund einer Überbelastung eingestellt werden. Trotzdem spielt die Bearbeitungszeit bei vielen Fällen eine wichtige Rolle. Wie mittlerweile in fast allen Bereichen, gibt es auch in der Justiz einen Personalmangel. Das ist aber nicht der einzige Grund dafür, dass die Zahl der unerledigten Verfahren steigt.  

Um sicherzustellen, dass die Behörden allen Verfahren ausreichend nachgehen können, hat der Freistaat Maßnahmen getroffen. Für die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurden 15 neue Stellen bewilligt. Außerdem wird ab April im Landgerichtsbezirk die elektronische Akte für Strafsachen eingeführt. Heike Klotzbücher erhofft sich davon mehr Effizienz bei Arbeitsabläufen und eine Entlastung der Staatsanwältinnen und -anwälte. Das Ziel: Die Aktenberge in den Büros sollen wieder kleiner werden. 

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