Pendler, Lieferanten und Busse – in der kleinen Gemeinde Niederdorf stehen sie täglich im Stau. Der Grund: Viele große Firmen befinden sich in dieser Gegend, unter ihnen beispielsweise Schäffler, Puma und Adidas. Dort herrscht zum Teil Schichtbetrieb, viele Angestellte müssen zu jeder Tag und Nachtzeit zur Arbeit – und wieder zurück. Die Folge: Eine enorme Masse an Autos, die die kleine Gemeinde täglich durchkreuzen. Und das lässt so manchen der knapp 500 Einwohner an ihre Grenzen stoßen. So wie Robert Kochmann. Seit 35 Jahren lebt der Niederndorfer hier beim Hasengarten – für ihn herrscht vor allem in der Vacher Straße zu viel Verkehr. Ein Problem, dass es in der kleinen Gemeinde eigentlich schon immer gibt – genau deshalb gründet Kochmann schon vor Jahren die Initiative “Südumfahrung jetzt”. Eine Ausweichstraße soll es richten. Geplante Länge: 5 Kilometer um Niederndorf herum. 2015 kommt es zu einem Planfeststellungsverfahren, damals gibt es grünes Licht vom Stadtrat.
Doch es kommt nicht zum Bau: Die neu gegründete Bürgerinitiative “Stop Südumfahrung” geht auf die Barrikaden. Mit dabei: Der Bund Naturschutz. Dem ist die Ausweichstraße ein Dorn im Auge, die Mitglieder sehen die Landschaft in Gefahr. 2022 kommt es zum Bürgerentscheid. Mit einer knappen Mehrheit von 51 Prozent wird der Bau der Straße wieder abgelehnt. Als Alternative nennt die Initiative “Stop Südumfahrung” beispielsweise eine Ausweitung des ÖPNV. So können Menschen, die täglich in diese Richtung müssen, einfach mit Bus und Bahn kommen – eine weitere Straße sei dann gar nicht mehr nötig.
Am 8. Oktober gibt es wieder einen Bürgerentscheid – dann soll die Entscheidung rund um die Südumfahrung endgültig fallen- und das schon zum zweiten Mal!