Der Tiergarten hat die Gruppe seiner Guinea-Paviane um zwölf Tiere verkleinert. Damit soll die Überpopulation der Tiere gestoppt werden. Für Dag Encke war es der letzte Ausweg.
Als wir festgestellt haben, dass wir nicht genug Abnehmer finden, haben wir Verhütungsmittel eingesetzt. Wir haben festgestellt, dass das biologisch nicht zielführend ist und haben dann nach Abgabeplätzen weitergesucht – Ohne Erfolg. – Dag Encke, Leiter Tiergarten Nürnberg
Den Angaben zufolge wurden drei erwachsene Männchen und neun erwachsene Weibchen getötet, um die Pavian-Gruppe auf eine Anzahl von 26 erwachsenen Tieren und fünf Jungtieren zu bringen. Die Tierkörper sollen nun an Raubtiere verfüttert werden.
Die Stadt Nürnberg will sich zu dem Fall nicht äußern. Anders als die Tierschutzorganisation PETA. Sie sieht die Tötung als offensichtlichen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Und will nun Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstatten.
Wenn Jemand ein Wirbeltier, wie einen Pavian tötet, so kann dies eine Straftat nach dem Tierschutzgesetz darstellen, wenn es für die Tötung keinen vernünftigen Grund gab. Die Tötung von überzähligen Pavianen kann dann ein vernünftiger Grund darstellen, wenn dadurch eine Gefahr für die übriggebliebenen Tiere abgewendet wird. – Britta Strelitz, Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth
Bis jetzt sind noch keine Strafanzeigen bei der Staatsanwaltschaft eingegangen. Auch in Zukunft führe an einer Tötung der Tiere nichts vorbei, so Encke.
Wenn die Rechtssicherheit nicht gegeben wird, werde ich mit einem Strafbefehl enden und dann endet auch meine Laufbahn. – Dag Encke, Leiter Tiergarten Nürnberg.
Welche rechtlichen Konsequenzen der Fall letztendlich hat, ist bisher noch unklar. Seit heute ist der Tiergarten Nürnberg wieder regulär geöffnet.