Geboren 1894 in Ungarn, 1932 vor aufkeimendem Antisemitismus aus Nürnberg geflohen, 1978 in den USA gestorben: Jenö Konrad hatte ein bewegtes Leben. Nur zwei Jahre lang von 1930 bis 1932 war er in Nürnberg – und hat in der Noris dennoch seine Spuren hinterlassen. Im November 2012 haben die Club-Ultras mit einer beeindruckenden Choreografie in der Nordkurve an den jüdischen Club-Trainer erinnert. Knapp zehn Jahre später gedenken ihm der 1. FCN und eine Nürnberger Schule erneut mit einer besonderen Aktion.
„Der Club war der erste – und muss der erste werden“ – Zitat Jenö Konrad. 90 Jahre nach seiner Flucht aus Deutschland wird sein Erbe mit einem Stolperstein am Max-Morlock-Stadion geehrt.
Über 92.000 Steine in 29 Ländern hat Künstler Gunter Demnig bereits zum Gedenken an Verfolgte, Ermordete, und Vertriebene der NS-Zeit verlegt. Weil Konrad aber vor 1933 geflohen war, gab es bisher keinen für ihn. Eine Nürnberger Schule schließt die Lücke.
Aufstehen gegen Ausgrenzung, Hass und Diskriminierung – eine zeitlose Botschaft.
Erinnerung nach 90 Jahren: Jenö Konrad hat seinen Platz am Max-Morlock-Stadion bei seinem FCN.