Baden, Entspannen, Schlemmen – und das direkt vor der Haustür. Der Brombachsee im fränkischen Seenland lockt jährlich tausende Besucher und Urlauber. Klingt eigentlich perfekt – wäre da nicht das Problem mit dem Müll. Als Reaktion auf die jährlich zunehmenden Müllmengen hat der Zweckverband Brombachsee im April eine Umweltkampagne gestartet, für die die Verantwortlichen viel Kritik einstecken mussten. Jetzt lässt sich eine erste Bilanz ziehen.
Absberg am Brombachsee. In diesen Mülleimern dürfen eigentlich nur noch Windeln und Hundekot entsorgt werden – zumindest in der Theorie. Das Projekt “Brombachsee müllfrei” des Zweckverbands setzt nämlich auf die Eigenverantwortung der Seebesucher, die ihren Müll seit April selber mit nach Hause nehmen sollen. Nicht alle Besucher sind von den neuen Maßnahmen überzeugt – Landrat Manuel Westphal sieht dagegen schon erste Erfolge.
In manchen Seezentren greifen die Maßnahmen aber noch nicht so gut, meint Westphal. Dennoch: für die Verantwortlichen sei die Kampagne alternativlos gewesen. Trotz mehr und immer größerer Abfallbehälter, sammelte der Zweckverband an den Ufern jährlich tonnenweise Müll ein – 138 Tonnen allein im letzten Jahr. Ohne die Bereitschaft der Besucher wird sich das aber nicht ändern.
Um zu kontrollieren, dass die Besucher ihren Müll wieder mitnehmen, patrouilliert ein örtlicher Überwachungsdienst rund um den Brombachsee. Bei Verstößen gegen die Müll-Regeln müssen Besucher mit Bußgeldstrafen rechnen.
Bis das Konzept in den Köpfen der Besucher angekommen ist, sollen rund 80 Hinweisschilder das Projekt erklären. Hier wird auch auf die kostenlosen Papiertüten und Hand Aschenbecher hingewiesen, die Besucher in örtlichen Gastronomiebetrieben erhalten. Noch ist “Brombachsee müllfrei” aber ein Versuch und wird 2 Jahre lang getestet.