Essstörungen sind längst kein Randphänomen mehr. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2023 rund 12.100 Menschen wegen Essstörungen stationär behandelt, fast die Hälfte davon waren Mädchen und junge Frauen zwischen 10 und 17 Jahren. Diese Zahl hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Frühe Hilfe ist wichtig, allerdings bleiben Essstörungen manchmal auch unsichtbar. Genau wie bei Rhona Schmidt. Sie kann inzwischen offen über ihren Weg raus aus der Essstörung sprechen. Wir haben die 24-Jährige in Nürnberg getroffen. Rhona Schmidt war Leistungssportlerin im Kugelstoßen. Wurde auch in den Leichtathletik Bundeskader aufgenommen. Inzwischen spielen diese Sportart und Bilder von damals keine Rolle mehr in ihrem Leben. Der Leistungssport: Zwar nicht der alleinige Auslöser für ihre Essstörung, aber auch ein Grund.
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung war für Rhona die professionelle Beratung. In Nürnberg bietet die Fachberatungsstelle dick und dünn e.V. Hilfe für Betroffene und Angehörige. Rund 1.000 Menschen suchen dort jedes Jahr erstmals Hilfe. Neben Einzelberatung und Gesprächsrunden bietet die Fachberatung auch eine kostenfreie Online-Beratung an. Gerade bei jungen Menschen nehmen Essstörungen zu. Oft suchen Betroffene allerdings erst viel zu spät Hilfe.
Über die Fachberatung ist auch Rhona zu ihrer Therapeutin gekommen. Nach einem Jahr Beratung und drei Jahren Therapie sagt sie von sich selbst: ich bin gesund. Therapie und Fachberatung haben ihr geholfen, raus aus der Ess-Brech-Sucht zu kommen. Inzwischen studiert die 24-Jährige, geht ins Fitnessstudio, trifft sich mit Freundinnen. Die Erkrankung hat keinen Einfluss mehr auf ihren Alltag.