Di., 09.09.2025 , 14:26 Uhr

Vor 25 Jahren: NSU-Mordserie jährt sich

Eigentlich hat er nur Ware für den Blumenstand in Nürnberg-Langwasser geliefert. Aber am 9. September 2000 übernimmt Enver Simsek als Urlaubsvertretung den Verkauf am Stand. Am frühen Nachmittag werden 8 Schüsse auf ihn abgegeben – zwei Tage später erliegt er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Enver Simsek war das erste Opfer der NSU-Mordserie – heute vor 25 Jahren.  

Heute heißt der Parkplatz an der Liegnitzer Straße Enver-Simsek-Platz, eine Gedenktafel erinnert an die Ermordung des Blumenhändlers. Nach dem 9. September 2000 verübt der NSU weitere 8 rassistisch motivierte Morde in ganz Deutschland – unter anderem im Juni 2005 an Ismail Yasar in seinem Imbiss in der Scharrerstraße in Nürnberg. Die Serie wird als Dönermorde bezeichnet, lange wird nicht in die Richtung eines rechtsextremen Motivs ermittelt.  

Die Haupttäter Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt begehen 2011 Suizid. 2018 wird Beate Zschäpe als Hauptangeklagte im NSU-Prozess zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Das Gericht stellt eine besondere Schwere der Schuld fest – eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ist also ausgeschlossen. Seit diesem Jahr ist aber klar: Zschäpe ist in ein Neonazi-Aussteigerprogramm aufgenommen worden. Die Anwältin der Familie von Enver Simsek vermutet, dass Zschäpe so früher der Haft entkommen möchte.  

Daraufhin haben Töchter der NSU-Opfer, unter anderem auch Enver Simseks Tochter, jetzt eine Petition gestartet. Sie fordern, dass Zschäpe aus dem Programm ausgeschlossen wird und stattdessen Hinterbliebene und Überlebende der NSU-Serie unterstützt werden. Die Petition hat bisher knapp 145.000 Unterschriften.  

25 Jahre Enver Simsek Franken Franken Fernsehen Hinterbliebene Mittelfranken Mordserie NSU Überlebende

Das könnte Dich auch interessieren

18.11.2025 00:35 Min Videoüberwachung im Celtispark zeigt Wirkung: Sicherheit um Nürnberger Hauptbahnhof Im Juli hat die Polizei ihre Sicherheitsvorkehrungen rund um den Nürnberger Hauptbahnhof ausgeweitet. Am Celtispark wurden zwei zusätzliche Kameras zur Überwachung installiert. Seitdem ist die Zahl der Straftaten laut Polizei um rund zwei Drittel zurückgegangen. Die Maßnahme hatte das Polizeipräsidium Mittelfranken ergriffen, nachdem sich der Kriminalitätsschwerpunkt vom Bahnhofausgang in Richtung Park verschoben hatte. Weiterhin im Fokus soll auch der Nelson-Mandela-Platz sein. Dort sei 17.11.2025 00:39 Min Brand in Hersbruck: Tote Person gefunden Am Samstagabend hat die Feuerwehr einen Wohnhausbrand in der Hersbrucker Spitalgasse gelöscht. Ein Anwohner hatte gegen 21:45 Uhr Rauch bemerkt und Alarm geschlagen. Die Einsatzkräfte haben vier Bewohner unverletzt ins Freie gebracht. In der brennenden Wohnung haben Feuerwehrleute anschließend einen toten Mann gefunden. Nach ersten Erkenntnissen ist das Feuer in seiner Wohnung ausgebrochen; die Polizei 17.11.2025 00:30 Min Zug erfasst Auto an Bahnübergang: Keine Schwerstverletzten Gestern Abend ist es in Windsbach im Landkreis Ansbach zu einem Unfall mit einem Zug gekommen. Gegen 20:20 Uhr hat ein PKW den unbeschrankten Bahnübergang in der Wernsbacher Straße überquert und ist dabei von einem Zug erfasst worden. Der Autofahrer ist lediglich leicht verletzt worden, im Zug selbst hat es keine Verletzten gegeben. Laut Polizeipräsidium Mittelfranken gilt der Autofahrer 17.11.2025 00:43 Min Gefährlichste Straßen in Bayern: Fürther Straße in Nürnberg unter Top 5 Auch 2024 zählt die viel befahrene Fürther Straße erneut zu den gefährlichsten Straßen in Bayern. Laut einer aktuellen Auswertung der Allianz Direct haben sich hier 35 Verkehrsunfälle ereignet – fünf davon mit schweren Verletzungen. Im Vorjahr waren es noch zwei Schwerverletzte. Bayernweit liegt Nürnberg damit hinter zwei Münchner Straßen und einer in Ingolstadt auf Platz vier der gefährlichsten Strecken. Häufige Unfallursachen sind Abbiegefehler, zu geringer