Disco in der Kirche? In den Niederlanden wird bereits jede fünfte Kirche zweckentfremdet. Ob als Wohnung, Theater, Museum oder Diskothek – Möglichkeiten gibt es genug. Jetzt wird auch in Nürnberg überlegt, inwiefern man den leerstehenden Kirchen in der Region eine neue Bedeutung geben kann.
Als ein Haus Gottes erbaut, jetzt aber ohne Finanzierung. So geht es vielen Kirchengebäuden in der Region. In Zukunft muss umstrukturiert werden, da einige Gebäude finanziell nicht mehr tragbar sind.
Der Beschluss der Landeskirche zwingt den Kirchenvorstand zu einer Umstrukturierung. Kirchengemeinden werden zusammengelegt, die Zahl der Dekane wird reduziert. In der Region werden zukünftig rund 100 Gebäude ohne finanzielle Zuschüsse auskommen müssen.
Der Kirchenkreis Nürnberg überlegt, wie man den betroffenen Kirchen und anderen Gebäuden neues Leben einhauchen kann.
Neben der Nutzung für Konzerte und kulturelle Veranstaltungen wurden auch andere Ideen umgesetzt. Aus Gemeindehäusern entstehen Kindergärten. Die Gustav-Adolf-Gedächtniskirche wird in den Wintermonaten als Vesperkirche genutzt. Für 1 Euro gibt es hier eine warme Mahlzeit – ein viel genutztes Angebot. Wichtig bei der Umstrukturierung ist laut Schiller, den eigentlichen Sinn und Zweck eines Gotteshauses zu erhalten.
Eine Disco in unseren Nürnberger Kirchen ist also zunächst nicht angedacht. Ganz ausschließen möchte Dekan Schiller die Idee aber auch nicht.