Mit 38,8 Grad wurde am Wochenende in Mittelfranken die bisher höchste Temperatur des Jahres in Deutschland gemessen. Diese extremen Wetterbedingungen stellen viele Menschen vor Herausforderungen und auch die Ernte der bayerischen Bauern bleibt davon nicht unberührt. Das wechselhafte Wetter in diesem Jahr führt zu einer unterdurchschnittlichen Ernte.
Landwirt Norbert Tresch, der einen Bio-Hof im Landkreis Fürth betreibt, baut unter anderem Getreide, Kartoffeln und Soja an. Obwohl sein Weizen gut abschneidet, gibt es Probleme bei den sogenannten „Sommerungen“, wie beispielsweise Mais. Diese Kulturen werden im Frühjahr gesät und leiden unter der Sommerhitze und dem fehlenden Regen. Die Ernte in Bayern insgesamt fällt laut Peter Köninger vom Bayerischen Bauernverband unterdurchschnittlich aus, wobei die Unterschiede von Ort zu Ort stark variieren.
Der Klimawandel ist bereits auf den Feldern angekommen, und die Landwirtschaft muss sich in Zukunft anpassen. Hitzeresistente Kulturen wie Luzerne könnten eine Lösung sein. Allerdings wird auch immer mehr landwirtschaftliche Fläche durch Wohnbau, Infrastruktur oder Photovoltaikparks versiegelt, was zu Kritik seitens des Bayerischen Bauernverbands führt. Zudem müssen deutsche Bauern ab dem nächsten Jahr 4% ihrer Ackerflächen als Brache stilllegen, was wertvolle Nutzfläche in Zeiten der Unsicherheit bei der Ernährungssicherheit verloren gehen lässt.
Landwirt Tresch wünscht sich von der Politik mehr Planungssicherheit und Flexibilität. Wie alle bayerischen Bauern hofft er vor allem auf ausreichenden Regen, um die Situation zu verbessern.