Do, 29.09.2022 , 17:23 Uhr

Wenn aus Angst Geld gemacht wird: Prozesstauftakt zum Coronatestbetrug

Seit der Pandemie lassen sich Tag für Tag tausende von Menschen in Mittelfranken auf das Virus testen – so auch in Nürnberg, Fürth und Schwabach. Doch anscheinend sind es deutlich weniger als gedacht, denn von Mai bis August 2021 soll die Betreiber von 12 Teststationen höhere Zahlen für Antigen-Schnelltests gemeldet haben als gedacht. Was sich zunächst wie ein Bagatelldelikt anhört, hat für die drei Beschuldigen nun ernste Konsequenzen. Heute fand der Prozessauftakt vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth statt.  

Diese drei Angeklagten nutzten wohl die Angst von tausenden von Menschen schamlos aus.

Mit einer dreisten Betrugsmasche ergaunerten sich die Beschuldigten mutmaßlich hunderttausende Euro.  

Zum Prozessauftakt zeigten die drei Angeklagten unterschiedliche Gefühlslagen. Und dieses Gespräch könnte einen entscheidenden Einfluss auf die weiteren Verhandlungstage haben. Nach dem heutigen Eröffnungstag warten auf alle Beteiligten zeitnah noch weitere Gerichtstermine. 

Während sich die beiden Angeklagten bei einer Verurteilung wohl auf längere Haftstrafen einstellen müssten, ist für die dritte Beschuldigte ein verringertes Strafmaß vorgesehen. 

Am Nachmittag endeten die Gespräche.

Das Resultat: Einer der beiden Männer bekommt gegen seine Aussagen eine Strafobergrenze von 4 Jahren und 9 Monaten zugesichert. Die Angeklagte muss aufgrund ihrer Angaben maximal mit einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und 9 Monaten rechnen. Der zweite Beschuldigte nahm das Angebot nicht wahr. Der nächste Verhandlungstag ist für den 4. Oktober angesetzt. 

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