Seine Pappenheimer kennen oder etwas von der Pike auf lernen: Diese Sprichworte aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges benutzen viele auch heute noch. In Mittelfranken sind die Zeichen des Krieges sogar noch sichtbar – zum Beispiel im Landkreis Fürth. Denn Lager des Feldherrn Wallenstein von 1632 hat die Landschaft um Zirndorf, Stein oder Oberasbach. Dort haben Forscherinnen und Forscher etwas Besonderes gefunden.
Der Fund ist sensationell. Bei Grabungen in Stein findet das Grabungsteam ein Skelett. Eine Münze legt nahe: Die Person muss zur Zeit von Wallenstein Heerlager in der Region gelebt haben. Das haben die Forscherinnen und Forscher nicht erwartet. Bei den Knochen findet das Grabungsteam kleinere Stofffetzen – bei kurzlebigem Material eher die Ausnahme. Im Schloss Seehof forscht Alice Burckhardt an diesen Überresten. So kommt die Restauratorin dem Schicksal der verstorbenen Person nahe. Die Fragen nach Geschlecht, Herkunft und Stellung der Person muss wohl offenbleiben. Denn: Andere Gräber haben die Forscherinnen und Forscher in Unterweihersbuch nicht gefunden. Auch das gibt Rätsel auf. Allerdings: Weitere Funde machen deutlich. Das Lager ist größer als angenommen.
Mit dem größten Heerlager Westeuropas belagert Wallenstein die Schweden in Nürnberg. Nach über 2 Monaten kommt es zur Schlacht. Das Unentschieden nützt dem Feldherrn des Kaisers mehr als seinem Gegner Gustav Adolf. Nach siebzig Tagen ziehen die Heere weiter. Der Krieg endet 16 Jahre später. Das Leben in Mittelfranken prägt diese Zeit bis heute.