In Erlangen wird gerade gefeiert, was das Zeug hält – noch bis Montag findet die Bergkirchweih statt. Anwohner und Schausteller versuchen ihren Alltag trotz Ausnahmezustand auf und um die Keller so gut es geht zu meistern. Gar nicht so einfach, denn selbst ganz banale Dinge, wie die Post in Empfang zu nehmen, werden zur Herausforderung. Damit an der Bergkirchweih jeder Brief und jedes Paket dort ankommt, wo es hin soll ist ein echter Profi am Werk.
Dirnl, Lederhosen und mittendrin Rainer Fischer mit seinem gelben Fahrrad. Er ist seit 30 Jahren der Bergpostbote. Gern gesehen und immer gut gelaunt – obwohl sein Job zur Bergkirchweih nicht selten zum Spießrutenlauf wird.
Dazu kommt noch eine ganz andere Herausforderung: Briefkasten auf – Post rein – ganz so einfach ist es nicht! Aus Angst vor Vandalismus haben viele Anwohner ihre Briefkästen abmontiert und die Anwesen verbarrikadiert. Da fliegt die Post auf Wunsch auch mal über den Zaun. Der 52-Jährige hat Verständnis für seine Kunden und kennt jedes Versteck.
Versteckte Briefkästen, Treppen, Menschenmassen: Das alles nimmt Rainer gern in Kauf. Auf die Hinterlassenschaften der Feiernden vom Vortag würde er aber lieber verzichten.
Briefkästen, die mit Müll verstopft sind, gehören da noch zu den harmlosen Sachen. Aber auch das verdirbt Rainer Fischer nicht die Laune. Obwohl er unter Zeitdruck steht, genießt er die kleinen Pläuschchen mit seinen Kunden zwischendurch und die wissen ihren Bergpostboten zu schätzen.
Aber Rainer bleibt natürlich standhaft, schließlich wartet auch noch die Kundschaft abseits der Kirchweih auf ihre Post. Brotzeit und Bier auf den Kellern müssen also bis zum Feierabend warten. Denn Rainer ist nicht nur beruflich, sondern auch privat ein echter Berch-Fan.