Di., 09.07.2013 , 17:19 Uhr

NSU-Prozess: Beginn der Beweisaufnahme und Ehrenpreis für Semiya Simsek

Frankfurt/Main – Semiya Simsek, die Tochter des ersten NSU-Opfers, wird für ihre Rede bei einer Gedenkfeier in Berlin mit dem Olympe-de-Gouges-Preis ausgezeichnet. Das teilten heute die SPD-Frauen Hessen-Süd und Frankfurt mit. Ihr Vater, Enver Simsek, wurde von der Terrorzelle “Nationalsozialistischer Untergrund“ erschossen. Vor dem Oberlandesgericht München im NSU-Prozess hat ebenfalls heute die Beweisaufnahme zu seiner Ermordung begonnen.

 

Prozess bis Ende 2014 verlängert

Der Blumenhändler Enver Simsek wurde am 9. September 2000 in Nürnberg erschossen. Zwei Polizeibeamte, die damals die Ermittlungen am Tatort führten, wurden heute vor dem Ausschuss gehört. Am morgigen Mittwoch will das Gericht weitere sieben Zeugen zum Mordfall Simsek hören. Doch auf die Aufarbeitung muss Simseks Familie nun lange warten. Der Prozess wurde unterdessen bis Ende 2014 verlängert.

 

Ehrenpreis für Semiya Simsek

Im Februar habe Semiya Simsek bei einer Feier für die Mordopfer der Terrorgruppe „Natio-nalsozialistischer Untergrund“ eine beeindruckende Rede gehalten, so die Begründung der Initiatorinnen für ihre Wahl. Zudem habe sich Simsek mit dem Buch „Schmerzliche Heimat – Deutschland und der Mord an meinem Vater“ mit dem Schicksal ihrer Familie auseinandergesetzt. Die Verleihung des Ehrenpreises findet am 18. August in Frankfurt statt. Der Ehrenpreis ist nach der Frauenrechtlerin Olympe de Gouges benannt. Dieser würdigt nach eigenen Angaben Frauen, die mit ihrem Engagement Mut machen und Vorbild sind.

 

Deutschland und der Mord an meinem Vater Ehrenpreis Enver Simsek Franken Fernsehen Frankfurt Frauen Gedenkfeier Mittelfranken Mord Nationalsozialistischer Untergrund NSU Olympe de Gouges Schmerzliche Heimat Semiya Simsek Vorbild

Das könnte Dich auch interessieren

06.08.2025 Urteilsverkündung im Fall Rückersdorf: Angeklagter wegen Totschlag schuldig gesprochen 03.07.2025 Mordfall Pommelsbrunn: Angeklagter schuldig gesprochen Das Landgericht Nürnberg-Fürth sprach den 51-jährigen Mann heute des Mordes schuldig. Weil er seine Ehefrau erdrosselt hat, muss er nun lebenslang ins Gefängnis. 12 Verhandlungstage angesetzt Ursprünglich hatte die 5. Strafkammer für den Prozess zwölf Verhandlungstage angesetzt. Der Angeklagte hat aber bereits am ersten Tag ein Geständnis abgelegt, sodass das Urteil schon am siebten Verhandlungstag 24.06.2025 Mordprozess im Fall Pommelsbrunn: 51-Jähriger gesteht Ein 51 Jahre alter Automechaniker hat in einem Mordprozess am Landgericht Nürnberg-Fürth zugegeben, seine Ehefrau erdrosselt zu haben. Das hat die dpa vermeldet. Nach einer für Zeugen und Prozessbeteiligte nervenaufreibenden Befragung rang sich der Angeklagte nach langer Zeit durch, die entscheidende Frage des Vorsitzenden Richters Markus Bader mit „Ja“ zu beantworten: „Haben Sie ihre Frau 11.12.2024 Mann von Zug überrrollt: Prozess beginnt Ende Januar in Nürnberg Drei Männer in Neumarkt sollen einen Mann überwältigt und ihn bewusstlos auf Bahngleise gelegt haben. Ein Güterzug überrollt den 48-Jährigen. Der Lokführer des Zuges hat den Mann noch bemerkt, konnte aber nicht mehr rechtzeitig bremsen. Die drei Angeklagten wurden bereits wenige Stunden nach dem Vorfall festgenommen. Einer der Angeklagten bestritt, an der Tat beteiligt gewesen