So., 28.02.2016 , 09:39 Uhr

Prozess gegen Amokschützen aus Mittelfranken beginnt

Bei seiner Amokfahrt durch Mittelfranken soll er zwei Menschen erschossen haben: Ein 47-Jähriger muss sich nun vor Gericht verantworten. Ins Gefängnis kommt der Mann aber wohl nicht.

Etwa ein halbes Jahr nach der Amokfahrt mit zwei Toten in Mittelfranken muss sich ab morgen der mutmaßliche Schütze vor Gericht verantworten. Wegen einer bei ihm diagnostizierten paranoiden Schizophrenie gilt der 47 Jahre alte Mann als schuldunfähig. Die Staatsanwaltschaft will in dem Sicherungsverfahren daher erreichen, dass der Mann in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht wird. Angeklagt ist der 47-Jährige wegen zweifachen Mordes.

Er soll im Juli 2015 in Tiefenthal und nahe Rammersdorf, zwei Ortsteilen von Leutershausen bei Ansbach, zuerst eine 82 Jahre alte Frau und danach einen 72 Jahre alten Radfahrer aus einem Auto heraus erschossen haben. Auf seiner weiteren, rund 30 Kilometer langen Amokfahrt nach Bad Windsheim schoss er den Ermittlungen zufolge auch auf eine Autofahrerin sowie auf einen Traktorfahrer. An einer Tankstelle konnten Mitarbeiter den Mann schließlich überwältigen und festhalten, bis die Polizei eintraf.

Bei der Tat habe der psychisch kranke Mann «keine Einsicht in das Unrecht seines Tuns gehabt», hatte die Anklagebehörde im Herbst unter Berufung ein psychiatrischen Gutachtens berichtet. Der 47-Jährige soll bereits seit mehr als zehn Jahren psychische Probleme haben. Zudem hatte der Sportschütze bei der Tat Drogen im Blut – er hatte zuvor Cannabis konsumiert.

Die Frau und der Radfahrer waren laut den Ermittlungen Zufallsopfer, der Mann habe die Amokfahrt nicht systematisch geplant. Bislang sind vier weitere Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte am 12. April fallen. Zu der Verhandlung sind 34 Zeugen und drei Sachverständige geladen.

Amoklauf Ansbach Bad Windsheim Franken Franken Fernsehen Leutershausen Mittelfranken tot

Das könnte Dich auch interessieren

12.09.2025 Frontalcrash in Leutershausen: BMW gerät in Gegenverkehr Am Freitagvormittag (12.09.2025) kam es zu einem Unfall zwischen zwei Autos im Steinweg in Leutershausen (Landkreis Ansbach). Ein BMW, der aus Richtung Neunstetten kam, geriet aus noch ungeklärter Ursache in den Gegenverkehr – dabei kollidierte er mit einem entgegenkommenden Nissan. Beide Insassen der Fahrzeuge wurden verletzt, wie schwer ist unklar. Ein Rettungshubschrauber und ein Krankenwagen 08.09.2025 Amokläufer von Ansbach in Kolumbien festgenommen: Wie gelang die Flucht? Rund drei Wochen nach seiner Flucht aus der Psychiatrie in Erlangen ist der ehemalige Amoktäter von Ansbach jetzt gefasst worden. Ihm ist es gelungen, bis nach Kolumbien in Südamerika zu flüchten. Er wurde jetzt nach Deutschland zurückgebracht und sitzt wieder in der geschlossenen Abteilung.   Wie konnte er fliehen? Als Teil seiner Therapie durfte der 27.08.2025 Update nach Flucht aus Psychiatrie: Polizei geht auf Geschädigte von Amoklauf zu Nachdem der Amokläufer von Ansbach aus der Forensischen Psychiatrie in Erlangen geflohen ist, hat die Polizei Opfer der Tat aus dem Jahr 2009 kontaktiert. In den Tagen nach dem Verschwinden des Mannes sei die Polizei auf mehrere Geschädigte zugegangen. So ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken gegenüber der dpa. Ihnen wurden demnach Hilfsangebote gemacht und Ansprechpartner 18.08.2025 Nicht vom Ausgang zurückgekehrt: Amokläufer von Ansbach aus Psychatrie entflohen 2009 attackierte Georg R. das Carolinum-Gymnasium in Ansbach und verletzte dabei fünfzehn Menschen schwer. Seitdem saß er in einer Psychiatrie in Erlangen. Laut Medienberichten sei er entflohen, die Polizei fahndet nach ihm. Nicht vom unbegleiteten Ausgang zurückgekehrt Am Samstag wurde Georg R. ein unbegleiteter Ausgang gewährt, von dem er scheinbar nicht zurückgekommen ist. Die Klinik