Weiler wird's: Der Club hat einen neuen Coach

 

NÜRNBERG - Sein Engagement beim 1. FC Nürnberg galt zuletzt als sehr wahrscheinlich. Ab 12.30 Uhr wird René Weiler als neuer Club-Coach konkret. Dann präsentiert sich der Schweizer, der schon im Sommer beim FCN ein Thema war, als Nachfolger von Valerien Ismael der Presse.

Es ehrt mich und erfüllt mich mit Stolz, die Aufgabe in Nürnberg anvertraut zu bekommen. Ich freue mich auf die Herausforderung, einen Verein mit dieser Tradition und tollen Fankultur, der für große vergangene Erfolge steht zu betreuen. Ich möchte dazu beitragen, wieder positive Schlagzeilen zu schreiben." So lautet die erste Wortmeldung von René Weiler als frisch installierter Club-Coach. Zu finden ist sie auf der Homepage des FCN.

 

Im März 2014 kleidete sich Nürnbergs neuer Trainer bereits in rot und schwarz. Na gut, es könnte auch ziegelrot und dunkelblau gewesen sein. Und somit kein Hinweis, dass der Mann, der damals noch den FC Aarau bei der 1:4-Schlappe gegen Thun betreute, rund acht Monate später beim FCN anheuert. Nun jedoch ist klar: René Weiler übernimmt als neuer Coach den 1. FC Nürnberg.

 

Kurz nach 12.30 Uhr stellt sich der Nachfolger von Valerien Ismael, der nach glücklosen 132 Tagen auf der rot-schwarzen Kommandobrücke am späten Montagabend beurlaubt wurde, im Hilton-Hotel der Presse vor. "René Weiler genießt in der Schweiz den Ruf, mit jungen Spielern nachhaltig zu arbeiten und hat nachgewiesen, dass er erfolgreich ein Team formen kann. Die Analyse hat ergeben, dass diese Kombination die richtige in unserer jetzigen Situation ist", hatte Martin Bader bereits vorab auf der vereinseigenen Homepage verlauten lassen. Auf der Weiler-Präsentation schob der Club-Sportvorstand nach, dass die neue Führungskraft eine "wohldurchdachte, in sich logische Lösung sei" -  und eine in der Kürze der Zeit machbare. Bader und die sportliche Leitung sind der "festen Meinung", dass Weiler "sehr gut zum FCN passt" und demnach optimistisch, dass in der Lage ist, der richtige Trainer für die Mannschaft zu sein.

 

 

Das denken die Club-Fans über die Trainerfrage

Schon im Sommer war der 41-Jährige am Valznerweiher ein Thema. Als Mann, der den Zweitligisten wider Willen zurück ins Oberhaus dirigieren sollte. Den Vorzug erhielt damals Valerien Ismael, der nach nichtmal fünf Monaten und einer ernüchternden Zwischenbilanz nach 13 Spieltagen am Neuen Zabo schon wieder Geschichte ist.

 

Der Schweizer ist in Deutschland weitgehend unbekannt – und dies obwohl er Anfang der 90er beim FC Winterthur mit Joachim Löw auf dem Feld stand. Seinen bisher gelungensten Arbeitsnachweis lieferte der Trainer, der seinen Teams eine offensive Ausrichtung verordnet, beim FC Aarau. Diesen führte er 2013 in die Super League – die höchste Spielklasse der Schweiz – und hielt ihn in dieser souverän und sorgenfrei. Weilers Tätigkeit am Brügglifeld endete im Sommer, also bevor der Club bei ihm vorstellig wurde. Mangelnde Mittel in Kanton Aargau und die so fehlende Perspektive, im Nachbarland oben mitzumischen, hatten den Ausschlag geben, beim letzten Arbeitgeber den Dienst zu quittieren. Und sich nach einer neuen Aufgabe umzusehen.

 

Club-Aufsichtsrad feuert Ismael

Diese hat Weiler nun beim 1. FC Nürnberg gefunden. In Deutschland, das der neue Club-Coach bereits jüngst als interessante Spielwiese für Schweizer Trainer bezeichnete. "Ich suche einen Trainerjob, bei dem das Umfeld und die Finanzen intakt sind. Bei dem mein Konzept Anklang findet. Wo ich etwas aufbauen kann. Wo meine Leidenschaft und Winner-Mentalität hinpasst. Wo ich Begeisterung entfachen und wo ich etwas gewinnen kann", hatte der 41-Jährige jüngst der Aargauer Zeitung verraten. Beim wankenden Altmeister – im Zweitliga-Tableau derzeit nur Vierzehnter - kann er nun prüfen, ob er seine Vorstellungen dort in dringend nötige Erfolge überführen kann. Ab 15 Uhr geht's los. Dann wird Weiler, der sich in seiner aktiven Zeit ein Länderspiel für die Schweizer "Nati" in den Lebenslauf druckte, die Club-Profis erstmals trainieren. Mit zum Stab wird übrigens weiter Roger Stilz gehören. Der Ismael-Assistent ist ein Landsman Weilers.

 

Quelle: Nordbayern.de

Rückblick auf "Das Missverständnis Ismael"