So, 19.01.2014 , 18:01 Uhr

Sekten-Guru von Lonnerstadt muss vor Gericht

Ein Paar aus Mittelfranken soll einem zwölfjährigen Buben trotz schwerer Krankheit Medikamente und ärztliche Hilfe verweigert haben, weil es ihre Glaubensgemeinschaft so vorschreibt. Der Junge konnte fliehen. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. 

 

Wegen schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen hat die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Anklage gegen einen Sekten-Guru und dessen Lebensgefährtin erhoben. Das Paar aus Lonnerstadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt soll zwischen 1999 und 2002 seinem an Mukoviszidose erkrankten Kind keine Medikamente gegeben haben und nicht mit ihm zum Arzt gegangen sein. 

 

Den Ermittlungen zufolge war die Mutter des damals zwölfjährigen Buben Ende 1999 mit dem heute 54 Jahre alten Mann zusammengezogen, der sich Lehrer der «Neuen Gruppe der Weltdiener» nennt. Die 48-Jährige habe die Medikamente ihres Sohns entsorgt und seine Krankenversicherung gekündigt, so Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke. Das Kind sei auch immer wieder zum Verzicht auf Nahrung angehalten worden, obwohl bei Mukoviszidose kalorienreiche Ernährung notwendig sei. Selbst als sich die Gesundheit des Kindes erheblich verschlechterte, soll das Paar keinen Arzt aufgesucht haben. 

 

Das Paar bestreitet die Vorwürfe. Bei ihrer Vernehmung gaben sie laut Staatsanwaltschaft an, der Bub hätte jederzeit selbst zum Arzt gehen können. Dies habe er aber nicht gewollt. Außerderm habe er von sich aus nicht mehr krankenversichert sein wollen.

 

Quelle: dpa

Anklage Franken Fernsehen Gericht Guru Lonnerstadt Mittelfranken Nürnberg Sekte Staatsanwaltschaft
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

29.04.2024 Stadtradeln 2024: Infos zur Teilnahme im Landkreis Erlangen-Höchstadt Mit dem eigenen Fahrrad einen Beitrag zum Klimaschutz und der Gesundheitsvorsorge leisten – das soll beim Stadtradeln 2024 wieder erreicht werden. Der Landkreis Erlangen-Höchstadt beteiligt sich vom 1. bis 21. Mai an der internationalen Kampagne des Klima-Bündnisses. Innerhalb dieser 21 Tage sollen so viele Strecken wie möglich geradelt werden. Wer kann teilnehmen?  Personen, die im 09.04.2024 Wegen Saharastaub: Außergewöhnlich hohe Belastung Der Wüstenstaub am letzten Osterwochenende (30. – 31.03.2024) hat zu außergewöhnlich hohen Feinstaubbelastungen in der Luft geführt. Das hat die Stadt Nürnberg jetzt vermeldet. Denn die Tagesmittelwerte überschritten die Grenze für sogenannte Feinstaubtage deutlich. Das lässt sich anhand der sogenannten Feinstaub Fraktion „PM10“ in Bodennähe messtechnisch belegen. Am Airport Nürnberg wurden am Samstag (30.03.2024) Tagesmittelwerte 08.04.2024 Podiumsdiskussion: Was passiert mit dem Max-Morlock-Stadion? Über 350 Teilnehmer:innen haben am Montagabend, 8. April 2024 eine Online-Diskussion der Stadt Nürnberg zu den Plänen für den Vollumbau des Max-Morlock-Stadions verfolgt und sich aktiv beteiligt. Insgesamt 136 Fragen reichten die interessierten Bürgerinnen und Bürgern in den anderthalb Stunden ein. Im Fokus der Veranstaltung stand die sogenannte Funktionalplanung des Stadions. Planer Matthias Schöner präsentierte 27.03.2024 Stiller Feiertag in der Kritik: Nürnberg verbietet Protest-Feiern Über Ostern feiern gehen? In Nürnberg haben 14 Locations zumindest versucht zu öffnen. Unter dem Motto “Nürnberg will Tanzen” hat der religionskritische Bund für Geistesfreiheit Anträge auf Ausnahmegenehmigung gestellt. Die Protest-Feiern gegen das Tanzverbot am Karfreitag hat die Stadt aber verboten.   Das Tanzverbot in Bayern ist schon seit 1945 gesetzlich festgelegt. Veranstalter, die sich