Judith Gerlach «Demenz kann jede und jeden von uns treffen. In Bayern leben bereits heute rund 270.000 Menschen mit Demenz. Die Tendenz ist leider steigend»,
Die Krankheit breite sich auch im Freistaat weiter aus. Mit den zu erwartenden demografischen Veränderungen werde die Zahl der Betroffenen bis 2030 auf 300.000 Menschen steigen, bis 2040 auf 380.000.
Hohe Dunkelziffer
Das Problem bei Demenz seien neben dem Umgang mit der Krankheit auch fehlende Diagnosen, betonte Gerlach.
«Die Dunkelziffer in diesem Bereich ist hoch. Es wird davon ausgegangen, dass nur rund 50 Prozent der Betroffenen diagnostiziert sind»
Viele Menschen setzten sich aus Angst, Verdrängung oder Unwissenheit nicht mit dem Thema auseinander oder gingen davon aus, dass ohnehin keine Behandlungsmöglichkeiten bestünden.
«Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Betroffenen und Angehörigen frühestmöglich wissen, ob eine Demenzerkrankung vorliegt.»
Eine frühzeitige Behandlung helfe etwa, Alltagskompetenzen länger zu erhalten und die Erkrankung in der weiteren Lebensplanung zu berücksichtigen.
Bayerns Demenzregister erfasst Fälle seit 2019
Die Krankheit, die sich vor allem bei Seniorinnen und Senioren immer weiter verbreitet wird auch Mittelfranken beforscht. Das Demenzregister (DigiDEM Bayern) sei laut Gerlach eines der größten in der Europäischen Union. Es wird von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Universitätsklinikum Erlangen im Verbund mit dem Verein Medical Valley EMN durchgeführt.
Trotz der immer mehr Forschungen ruft die Gesundsheitministerin zur Vorsorge vor Demez auf.
«Der Demenz-Screening-Tag ist ein dafür hervorragendes Angebot, auf kurzem Weg die eigene Gedächtnisleistung kostenfrei überprüfen zu lassen.»
Wenn Anzeichen für eine Demenz festgestellt würden, könnten die Patienten für eine weitere Beratung und Abklärung an Arztpraxen, neurologische Praxen oder Gedächtnisambulanzen verwiesen werden.