Wenn die Sonne langsam hinter den Hügeln verschwindet und die Luft noch warm vom Tag ist, beginnt in Bayerns Wäldern und Gärten ein ganz besonderes Schauspiel: Glühwürmchen tanzen durch die Dämmerung. Zwischen Mitte Juni und Anfang Juli sind sie nur für wenige Nächte unterwegs – und wer Glück hat, kann sie in Scharen beobachten.
Die kleinen Leuchtkäfer, meist der „Kleine Leuchtkäfer“, fliegen mit Einbruch der Dunkelheit los – auf der Suche nach einem Partner. Während die Männchen durch die Luft schwirren, sitzen die flügellosen Weibchen auf Grashalmen oder im Gebüsch und senden mit ihrem leuchtenden Hinterteil ein klares Signal: „Hier bin ich!“
„Das Licht entsteht in sogenannten Leuchtzellen, wo chemische Energie in Licht umgewandelt wird – ganz ohne Wärmeverlust“, erklärt Tarja Richter vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV).
Ein Wunderwerk der Natur, das ausschließlich der Liebe dient: Nach der Paarung und Eiablage endet das kurze Leben der Käfer über der Erde. Nahrung nehmen sie in dieser Phase nicht mehr auf.
Doch so romantisch das Schauspiel auch ist – es wird seltener. Lichtverschmutzung, versiegelte Flächen und fehlende naturnahe Strukturen machen den Glühwürmchen das Leben schwer. „Wir beobachten seit Jahren einen Rückgang“, warnt Richter.
Schon kleine Maßnahmen im eigenen Garten helfen:
Wer also in den kommenden Tagen durch Parks, an Waldrändern oder entlang von Bächen spaziert, sollte die Augen offen halten – und das Handy mal in der Tasche lassen.