Der Ausbau der Windenergie in Bayern kommt weiterhin nur langsam voran. Zwar wurden im ersten Halbjahr 2025 doppelt so viele Windkraftanlagen neu in Betrieb genommen wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres – insgesamt acht –, doch im bundesweiten Vergleich bleibt der Freistaat damit deutlich zurück. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Fachagentur Wind und Solar hervor.
Während in Bayern acht neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 41,5 Megawatt ans Netz gingen, wurden bundesweit über 400 neue Anlagen installiert. Spitzenreiter waren Nordrhein-Westfalen mit 117 und Niedersachsen mit 91 neuen Windrädern. Nur in wenigen Flächenländern wie dem Saarland, Sachsen und Thüringen fiel der Zubau noch geringer aus.
Mit 6,2 und 6 Megawatt stehen die leistungsstärksten neuen Anlagen in Bayern in Mittelfranken, genauer gesagt in Happurg. Weitere Standorte sind unter anderem Pfaffenhofen, Untermerzbach, Moosach, Sauerlach und Feldkirchen-Westerham. Stilllegungen wurden im ersten Halbjahr nicht verzeichnet.
Insgesamt zählt Bayern derzeit 1.163 Windenergieanlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 2,7 Gigawatt – das entspricht etwa 4,2 Prozent der bundesweiten Windkraftleistung. Zum Vergleich: Niedersachsen kommt auf über 6.200 Anlagen mit 13,4 Gigawatt.
Der schleppende Ausbau in Bayern ist unter anderem auf die sogenannte 10H-Regel zurückzuführen, die 2014 eingeführt wurde. Sie schrieb vor, dass der Abstand eines Windrads zur nächsten Wohnbebauung mindestens das Zehnfache seiner Höhe betragen muss. Erst 2022 wurde diese Regelung gelockert, was nun zu einem leichten Anstieg bei Genehmigungen führt.